Oralchirurgie

Zähne ziehen

Der Zahn muss raus!

Wenn wir das sagen, haben wir schon alle möglichen Erhaltungsmöglichkeiten überdacht oder probiert. Die Extraktion eines Zahns ist der letzte Schritt, denn ein eigener Zahn ist mehr wert als jeder noch so gute Ersatz.

Manchmal lässt sich eine Extraktion nicht umgehen. Zum Beispiel, wenn der Zahn sehr stark zerstört oder er wegen einer fortgeschrittenen Parodontitis sehr gelockert ist. Oder der Zahn ist bei einem Unfall so ungünstig abgebrochen, dass sehr wenig Restsubstanz überbleibt, so dass eine Versorgung auf den verbliebenen Resten aus medizinischer oder wirtschaftlicher Sicht nicht vertretbar oder sinnvoll wäre.

Auch bei einer grösseren Kieferzyste – das ist ein gutartiger Tumor an der Zahnwurzel – muss der Zahn oft samt Zyste entfernt werden.

Weitere GrĂĽnde fĂĽrs Zahnziehen

Dass Zähne gezogen werden müssen kann Gründe haben, die Sie nicht beeinflussen können. Finden Zähne beispielsweise keinen Platz im Kiefer zum Durchbrechen, entzünden sie sich leicht und verursachen somit weitere Probleme. Das passiert leider häufig insbesondere bei den Weisheitszähnen. Wenn Fehlstellungen der Zähne (Platzmangel) korrigiert werden sollen, muss oft durch das Entfernen von Zähnen Platz geschaffen werden.

Weisheitszähne entfernen

Die Weisheitszähne brechen zwischen dem 16. und 20. Lebensjahr im Ober- und Unterkiefer durch. Oft ist im Kiefer nicht genügend Platz vorhanden, damit sich die Weisheitszähne korrekt und problemlos in die Zahnreihe einstellen können. So verbleiben sie manchmal völlig im Knochen, brechen nur teilweise in die Mundhöhle durch oder sie erscheinen zwar komplett, sind aber schief.

Bleibt der Weisheitszahn im Kiefer stecken, hat dies normalerweise keine besonderen Folgen. In manchen Fällen können sich aber um die Krone des Zahns Entzündungen, Abszesse oder Zysten bilden.

Bei Weisheitszähnen, die nur teilweise durchgebrochen sind, kommt es leider häufiger zu Problemen. Sie sind zum Teil noch von der Mundschleimhaut bedeckt. In den kapuzenförmigen Zahnfleischtaschen sammeln sich Essensreste und damit unerwünschte Bakterien, die Entzündungen verursachen. Die schmerzhaften Entzündungen können sogar zu Abszessen werden. So können chronisch entzündete Weisheitszähne zu einer Reihe von allgemeinmedizinischen Beschwerden führen.

Wenn der Weisheitszahn nicht genug Platz für einen „ordentlichen“ Durchbruch hat, beschädigt er oft den benachbarten Zahn. Im schlimmsten Fall verschiebt er die ganze Zahnreihe. In all diesen Fällen ist eine Behandlung unumgänglich.

Untersuchung und Diagnose

Mit einer Übersichts-Röntgenaufnahme (Orthopantomogramm) wird die Lage der Weisheitszähne im Kiefer bestimmt. Sollten die Wurzel der Weisheitszähne sehr nahe an anderen wichtigen Strukturen liegen, wird zusätzlich ein CT angefertigt.

Dadurch erhalten wir weitere wichtige, detaillierte Informationen über benachbarte anatomische Strukturen wie Nachbarzähne, Kieferhöhle oder Nerven. Das ist wichtig, damit diese Strukturen bei der Entfernung der Weisheitszähne nicht beschädigt werden.

Wurzelspitzenresektion

Wenn der Nerv eines Zahnes abgestorben ist, können sich die Wurzelhaut und der Knochen um die Wurzelspitze entzünden. Das ist nicht nur eine äusserst schmerzhafte Angelegenheit, sondern führt unbehandelt zum Verlust von Knochen und im schlimmsten Fall zum Verlust des Zahnes.

Meist kann eine solche EntzĂĽndung mit einer Wurzelkanalbehandlung behoben werden.
Ist eine Wurzelbehandlung jedoch bereits erfolgt und es bilden sich an der Wurzelspitze so genannte Granulome – krankhaftes Gewebe mit chronischen Entzündungen – muss eine Wurzelspitzenresektion durchgeführt werden. Die ist ein weiterer Versuch, den Zahn dennoch zu erhalten.

Behandlung von Zysten

Die Ursachen für Zysten (flüssigkeitsgefüllte Gebilde) sind Entwicklungsstörungen oder entzündliche Veränderungen an Zähnen. Meist ist der Grund für eine Zyste eine abgestorbene Zahnwurzel. In diesem Fall ist die oben beschriebene Wurzelspitzenresektion notwendig.

Eine weitere Art von Zysten kann an nicht durchgebrochenen, im Knochen liegenden, lebenden Zähnen wie Weisheitszähnen entstehen. Zysten verursachen über einen langen Zeitraum keine Beschwerden. Erstes Erkennungszeichen ist vielleicht eine harte Schwellung in der Region, in der die Zyste sich entwickelt. Daher werden Zysten oft erst durch Zufall bei der Anfertigung von Röntgenbildern diagnostiziert. Dann ist es sinnvoll sie zu entfernen oder zu eröffnen, um die angrenzenden anatomischen Strukturen zu schützen und einen möglichen Entzündungsherd zu vermeiden.

EntzĂĽndet sich die Zyste, kommt es allerdings schnell zu heftigen Schmerzen. Die meisten Zysten sind sehr gut behandelbar, wenn man sie rechtzeitig erkennt.

Kieferchirurgische, -orthopädische Eingliederung von verlagerten Zähnen

Eine Fehlstellungen der Zähne wirkt nicht nur unattraktiv, sondern fördert auch Mundhygienedefizite durch die permanente Fehlbelastung. Das hat zur Folge, dass sich Zähne viel schneller abnutzen und es durch Hyperbalancen zu recht schmerzhaften Kiefer- und Gelenkproblemen kommt. Die Eingliederung von verlagerten und retinierten Zähnen ist daher eine medizinische Notwendigkeit.

Meistens hängt dies mit dem Entwicklungsablauf des Eckzahnes zusammen, da dieser sowohl im zeitlichen als auch im räumlichen Sinn die längste Durchbruchsphase hat.

Was geschieht bei der Zahn-Eingliederung?

Zunächst wird die Diagnose durch Röntgenaufnahmen (OPT oder CT) abgesichert. Danach erörtern wir die für den Patienten sinnvollste Massnahme. Der Zeitpunkt der Diagnose und das Ausmass der Verlagerung sind natürlich von grosser Wichtigkeit. Steht der Zahnwechsel noch bevor, werden wir versuchen, der ungünstigen Entwicklung durch eine gezielte frühe Extraktion von Milchzähnen entgegenzuwirken. So kann die Fehlstellung oft rechtzeitig verhindert werden.

Daher muss zunächst durch eine systematische Extraktionstherapie, meist der ersten Backenzähne, Platz geschaffen werden. Danach legen wir den verlagerten Zahn chirurgisch frei. Der Zahn wird nun langsam an seinen eigentlichen Bestimmungsort „gezogen“.

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